Technik-Duell – Garmin Camper 780 und TomTom Go Camper

Navi-Test

Wie angekündigt hier die technischen Details zu unserem Test der Straßen-Navis Garmin Camper 780 und TomTom Go Camper.

Der erste Eindruck – ein klarer Pluspunkt für Garmin.

  • Das Garmin ist mit seinem fast 7 Zoll großen rahmenlosen Display im Betrieb deutlich größer als das TomTom mit 6 Zoll, was bei der Gesamtgröße im ersten Moment nicht auffällt. Während die Anzeige beim Garmin etwas unaufgeräumt wirkt, ist uns das TomTom von der Schriftgröße etwas zu klein.
  • Auch wenn TomTom weltweit lebenslange Kartenupdates bewirbt, befindet sich auf dem Gerät (wie bei Garmin) nur die Europakarte. Der Zukauf weiterer Garmin-Karten ist ebenso intuitiv wie teuer. Bei TomTom haben wir trotz intensiver Suche keine Möglichkeit gefunden, kostenlose TomTom-Karten anderer Regionen zu laden, obwohl es laut Herstellerangabe irgendwie gehen soll. Garmin hat auf Nachfrage die Möglichkeit der Verwendung von OSM-Karten zwar verneint, wir haben es aber dennoch ausprobiert und eine MicroSD-Karte mit einer OSM-Karte von Brasilien eingelegt – Kartenauswahl, Anzeige und Routing haben einwandfrei funktioniert. Das TomTom hat keinen Schacht für eine Speicherkarte und konnte sich diesem Test leider nicht stellen.

Vor und nach der Reise – wegen der Offline-Synchronisation gewinnt das Garmin trotz einiger Schwächen.

  • Über die Software BaseCamp können bei Garmin gpx-Dateien mit Wegpunkten und Routen per Kabel problemlos vom PC auf das Gerät übertragen werden; Tracks können nur über den Umweg einer Konvertierung zu einer Route übertragen werden, wodurch leider ziemlich viele Wegpunkte auf dem Gerät landen. TomTom bietet mit myDrive eine browserbasierte Online-Planung an. Es können Tracks aus gpx-Dateien eingelesen und danach ganz einfach  online an das Gerät übertragen werden.
  • Beide Geräte zeichnen den aktuellen Track auf – das Garmin schreibt immer automatisch mit, während man beim TomTom die Aufnahme starten muss. TomTom kann den Track beim Stoppen der Aufnahme (unter dem Menüpunkt Routen) im Gerät ablegen. Nach der Online-Synchronisation kann dieser Track über die browserbasierte myDrive App als GPX-Datei auf dem Rechner abgelegt werden. Leider bietet das Garmin keine Möglichkeit, den Track nach Belieben zu speichern, sondern behält alle Tracks nach Tagen sortiert im internen Speicher. Diesen kann man auf dem Rechner zwar über BaseCamp speichern, aber leider ist die Tagesaufzeichnung unlogisch gestückelt. Hier könnte Garmin beim nächsten Software-Update nachbessern und auch gleich eine Strukturierung der Wegpunkte von eingelesenen Routen anbieten.

Unterwegs – Auch in dieser Disziplin gefällt uns das Garmin besser.

  • Die direkte Eingabe von Start- und Endpunkt einer Reise (insbesondere wenn der Startpunkt nicht der aktuelle Ort ist) und das Planen von Routen ist beim Garmin deutlich leichter als bei TomTom.
  • Beide Geräte umfahren die Brücke, die wir testweise in die Route eingebaut haben und die für unseren LKW zu niedrig gewesen wäre.
  • Da das Garmin bei der Eingabe der Fahrzeugspezifikationen das Gesamtgewicht des Fahrzeugs angefordert hat, zeigt es für unser 9 Tonnen Fahrzeug auf der Landstraße die Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h korrekt an. Das TomTom Go Camper kennt nur unsere Achslasten und lässt 100 km/h zu. Auch die auf der Strecke liegende Brücke mit einer Beschränkung von 6 Tonnen umfährt das Garmin sicher.
  • Auf dem Weg in die Münchner Innenstadt macht uns das Garmin darauf aufmerksam, dass wir in eine Umweltzone einfahren wollen. Das TomTom schweigt hierzu.
  • Hat das Garmin zu wenig Informationen über Höhen- oder Gewichtsbeschränkungen einer Straße, dann macht es darauf aufmerksam. Hier wiegt einen das TomTom in Sicherheit.

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Ein Gedanke zu „Technik-Duell – Garmin Camper 780 und TomTom Go Camper

  1. Leider fehlt in dem Bericht eine Aussage darüber, ob die Geräte vor zu schmalen Strassen warnen. Was nützt mir ein wohnmobilspezifische Navigationsgerät, wenn ich plötzlich in Italien in einem Ort festsstecke, weil die Strasse nur noch 2 Meter breit ist….oder ich auf einem Feldweg ohne Ausweich- oder Wendemöglichkeiten und lande? Allein die Höhenbegrenzung ist den Aufpreis vermutlich nicht wert…

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