Riga – Architektur

Zu den Highlights von Riga gehört die Petrikirche, die erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Der ursprüngliche Turm der Kirche, die heute ausschließlich für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt wird, ist aus dem 17. Jahrhundert und wurde 1973 nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wieder aufgebaut. Die langjährige Unversehrtheit des Turm wird darauf zurückgeführt, dass der traditionell von der Kirchturmspitze geworfene Weinbecher des Baumeisters beim Richtfest nicht auf dem Boden zerschellte, sondern unversehrt auf einem vorbeifahrenden Heuwagen landete. Heute hat man in einer Höhe von 71 Metern einen traumhaften Blick auf die Stadt, den wir wärmsten empfehlen können. Am Fuße der Kirche findet man Kunsthandwerksstände sowie ein Denkmal der Bremer Stadtmusikanten – ein Geschenk der Partnerstadt.

Die im Jahre 1963 unter der Sowjetherrschaft geschlossene und nach 1991 restaurierte orthodoxe Christi-Geburt-Kathedrale mit ihrer riesigen goldenen Kuppel ist der zweite Sakralbau, der schon von weitem zu sehen ist. So imposant ihr Äußeres ist, so beeindruckend ist auch das Innere: Die Kathedrale ist vollständig geschmückt mit strahlend bunten Wandgemälden und glanzvollen Ikonen und hat 12 riesige Glocken, die zum Gebet rufen. Leider herrscht im Inneren Fotografierverbot, sodass es hier nur Außenaufnahmen gibt.

2_Kathedrale

Neben den drei Brüdern in der Altstadt, mit dem ältesten Wohnhaus der Stadt aus dem 15ten Jahrhundert findet man östlich des Stadtkanals zahlreiche Häuser aus der Zeit der Jugendstils vom Ende des 19ten Jahrhunderts. Michail Eisenstein war der erste Architekt, der in Riga den neuen Baustil der mit bunten, geschwungenen und verspielten Ornamenten geschmückten Fassaden vertrat. In der Alberta iela und der Elizabetes iela finden sich viele gut erhaltene Häuser aus dieser Zeit.

2_Jugendstil

Im Gegensatz zu den architektonischen Zeitzeugen in der Altstadt ist die Nationalbibliothek im Westen, auch Schloß aus Licht genannt, ein modernes Glasgebäude, inspiriert von lettischen Legenden um einen Glasberg und ein Lichtschloss. Rund 25.000 Menschen bildeten bei der Einweihung des Gebäudes eine Kette und reichten die ersten Bücher vom Gebäude in der Altstadt von Hand zu Hand bis in den Neubau.

2_Bilbliothek

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Riga – Geschichte und Kulinarik

Historisch interessant ist das am Rathausplatz gelegene Schwarzhäupterhaus, das meistfotografierte Gebäude Rigas. Die Bezeichnung des Gildenhauses beruht darauf, dass die Vereinigung der Kaufleute der ehemaligen Hansestadt die Compagnie der Schwarzen Häupter genannt wurde. Im 2. Weltkrieg wurde das Haus stark beschädigt, später gesprengt und erst nach der Unabhängigkeit Lettlands wieder aufgebaut. Heute prangt an seinem Giebel wieder der Spruch „Sollt ich einmal fallen nieder, so errichtet mich doch wieder.“ Mission erfüllt würden wir sagen.

Hier am Rathausplatz befindet sich neben dem Schwarzhäupterhaus ein interessantes weiteres historisches Denkmal. Angeblich im Jahre 1510 hatten die Schwarzhäupter Sorge die Flammen des Feuers einer riesigen Tanne zur Feier der Wintersonnenwende könnten auf umliegende Häuser übergreifen. Kinder schmückten daraufhin den Baum und man entschied ihn zum Fest aufzustellen statt zu verbrennen. Der erste geschmückte Weihnachtsbaum war errichtet.

Östlich dem Stadtkanal befindet sich das imposante Freiheitsdenkmal aus dem Jahr 1935. es ist bis heute ein Symbol der Unabhängigkeit Lettlands, das die Besetzung durch die Nazis und Russlands überstand. Die drei Sterne, die die Figur Milda auf der Spitze eines Obelisken thronend in den Himmel streckt symbolisieren die drei Regionen Lettlands.

Gut, dass die Gebäude alle noch stehen. Steigt doch der Legende nach alle 100 Jahre ein Geist aus der Düna und fragt den ersten Passanten, ob Riga bereits fertig gebaut wurde. Ist Riga fertig gebaut, wird es in den Fluten des Flusses versinken, verneint der Passant, steigt der Geist wieder hinab in den Fluss.

Auch kulinarisch hat die Stadt so einiges zu bieten. In der Altstadt folgt ein Restaurant dem nächsten, unterbrochen von indoor und outdoor Bars und Cafés, teilweise mit Live-Musik. Unser Favorit ist das lettische Restaurant Milda. Nika kümmert sich um uns Gäste und berät mit tollen Tipps, während der Küchenchef sehr schmackhafte traditionelle Gerichte zaubert. Vielleicht hatten wir einfach Glück, aber überall wo wir gegessen haben waren die Speisen frisch zubereitet, nett angerichtet und äußerst lecker. Ein Highlight des Nachtlebens ist die Skyline Bar im Radisson Blu Latvija Conference & Spa Hotel, wo es neben einem tollen Ausblick zum Sonnenuntergang leckere Cocktails gibt.

Viel zu schnell sind die drei Tage vorbei und es geht schon wieder nach Hause …

3_Ende

Riga – Orientierung und Corona

1_Riga

Riga, auch die Perle des Baltikums genannt, ist die Hauptstadt Lettlands und liegt am Fluss Düna, der nur wenige Kilometer nördlich des Stadtzentrums in die Ostsee mündet. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen an kopfsteingepflasterten Straßen fußläufig nah beieinander. Die Altstadt von Riga gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und war 2014 Kulturhauptstadt Europas. Während die Altstadt im Westen durch die Düna begrenzt wird, befindet sich am östlichen Rand der Altstadt der im Halbkreis von und zur Düna fliessende und durch traumhafte Grünanlagen flankierte Stadtkanal. Es gibt Springbrunnen im Wasser und an Land sowie viele Skulpturen. Der ehemalige Festungsgraben wird heute für ca. 1-stündige Bootsrundtouren genutzt.

Obwohl der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt ist, ist es dieses Jahr ruhig und entspannt – von lebendiger Hauptstadt ist wegen der Corona-Pandemie wenig zu spüren. Der eh schon kleine Flughafen liegt im Dornröschenschlaf und im Hafen liegt ein einziges Fährschiff. Das touristische Leben in Riga ist auf 20% geschrumpft, denn ohne Quarantäne einreisen darf man aus europäischen Ländern mit einem Koeffizienten unterhalb von 16 Neuinfektionen bei 100.000 Einwohnern in einer 2-Wochen-Frist. Aktuell fällt nur gut die Hälfte der europäischen Länder in diesen Range – Tendenz fallend. Die Leere fällt besonders in den fünf Markthallen des Zentralmarktes auf, wo nur wenige Menschen unterwegs sind und Auslagen nur teilweise bis gar nicht gefüllt sind. Es ist deprimierend, wenn man an die Menschen denkt, die normalerweise vom quirligen Getümmel leben. Das Einhalten der 2-Meter-Abstandsregel ist meistens kein Problem. Obwohl keine Maskenpflicht herrscht, tragen wir Masken wo es uns sinnvoll erscheint (am Frühstücksbuffet, im ÖPNV, …). Mit aktuell 2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern in den letzten 7 Tagen, steht Lettland deutlich besser da als Deutschland, Uns ist klar, dass das nur eine Scheinsicherheit ist, denn die (wenn auch wenigen) Touristen kommen mit höheren individuellen Wahrscheinlichkeiten einer Infektion ins Land. Daher ist es ganz in unserem Sinne wegen des guten Wetters viel draußen sein zu können.

1_Markt

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